
Wikipedia - zusehen, wie ein Lexikon entsteht
Es scheint für die in den Massenmedien und in der pädagogisch
interessierten Öffentlichkeit geführte Auseinandersetzung
mit dem Internet typisch, dass man sich auf die - durchaus
berechtigten - kritischen Einwände konzentriert, ohne
die positiven Entwicklungen und Möglichkeiten zu sehen. So
stößt man in den Medien auch oft auf Warnungen vor Wikipedia.
Meist geht es darum, anhand von Fehlern, tendenziösen
Beiträgen und Manipulationsversuchen nachzuweisen,
wie unzuverlässig ein redaktionell unbetreutes Nachschlagewerk
sein muss, an dem jeder mitschreiben kann.
Die besonderen Chancen, die Wikipedia durch seine "doppelte Existenz" als lnformationsspeicher und Diskussionsraum
für die Vermittlung von lnformationskompetenz bietet, werden dagegen kaum thematisiert.
Am Zentrum für Bildungsinformatik (Biblionetz:p06014) ist nun ein Werkzeug am Entstehen, das allen Wikipedia-Nutzenden, insbesondere aber auch Lehrpersonen und SchülerInnen helfen soll, die Glaubwürdigkeit von Wikipedia-Artikeln einschätzen und diskutieren zu können.
Die Plattform wikibu.ch liefert zu jedem Wikipedia-Artikel zur Beurteilung seiner Qualität relevante Metadaten und verwurstet gewisse dieser Daten zu einer Wikibu-Punkte genannten Bewertung:

- Anzahl Besucher: Umso häufiger ein Wikipedia-Artikel besucht wird, desto wahrscheinlicher werden allfällige Fehler von den Besuchenden korrigiert.
- Anzahl Autoren: Je mehr Autoren an einem Artikel mitschreiben, desto wahrscheinlicher fliessen verschiedene Sichtweisen ein und machen den Artikel ausgewogener.
- Anzahl Verweise: Je öfter ein Artikel auf anderen Wikipedia-Artikeln verlinkt ist, desto relevanter dürfte der Inhalt des Artikels sein.
- Quellennachweise: Besonders bei kontrovers diskutierten Themen sind Quellenangaben wichtig.
