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Hölle von Verdun

14 Jan 2005 - 00:27 | Version 5 |

"Ich sage euch Lebewohl, meine lieben Eltern", schreibt Soldat Otto Heinebach. Es ist der 20. Februar 1916. Der Berliner Student weiß genau, was ihm bevorsteht: "Wenn ich falle, tragt es bitte mit Fassung. In Gedanken lösche ich meine Lebenslampe am Vorabend dieser furchtbaren Schlacht. Vergesst mich nicht." Am nächsten Tag bricht der Sturm auf Verdun los - Otto Heinebach stirbt in den ersten Morgenstunden im Feuerhagel.

Es ist die grausamste und längste Schlacht des Ersten Weltkriegs: Monatelang gab es keinerlei Vorankommen. 300.000 deutsche und französische Soldaten sterben, weitere 770.000 werden verwundet. Am 2. September 1916 stellt das deutsche Heer die Kampfhandlungen vor Verdun ein - es steht wieder in seiner Ausgangsstellung und hat keinen Gewinn von Territorium erzielt. Bis heute steht allein das Wort "Verdun" als ewiges Symbol für die Sinnlosigkeit des Krieges.

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Vorschneller Siegesjubel

Durch den Vormarsch zur Höhe "Mort-Homme" und Höhe 304 greifen die Deutschen zur Festung Vaux aus. Am 9. März verkündet der deutsche Kronprinz Wilhelm die Einnahme der Feste. Die Meldung geht in die ganze Welt, doch hat man sie falsch gelesen. Der Irrtum wird am nächsten Tag erkannt und um diesen Fehler wiedergutzumachen versucht man die Festung am 10. März doch noch einzunehmen.

Erst am ersten Juni gelangen die deutschen auf die Kuppel des Forts. Das ganze Fort ist umzingelt. Major Raynal fordert mit Brieftauben Unterstützung von Souville an. Der Notruf lautete: "Kampf um das Fort ist furchtbar. Kein Wasser mehr. Not der Verwundeten ist entsetzlich". Die abnehmende Wasserreserve zwingt Raynal die Ration für die 600 Soldaten zu vermindern.

Vergeblich wartet er auf Unterstützung. Am 7. Juni kapituliert Raynal wegen entsetzlichem Wassermangel. Ehrenvoll wird er vom Kronprinzen empfangen und erhält einen Offiziersdegen.

Die Eroberung des Forts kostete die Deutschen 500 Gefallene und über 2000 Verwundete.

Souville hält Stand

Nach Fort Vaux steht der deutschen Armee nur noch das Fort Souville im Weg zur Stadt Verdun. Doch das letzte Fort bietet energisch die Stirn und kann nicht bezwungen werden. Entlastungsangriffe im Norden an der Somme entlasten die Franzosen. Im Mai ist der Wendepunkt der Schlacht erreicht.

Der Rückzug

Im Oktober fällt das Fort Vaux wieder in seine alten französichen Hände. Die französiche Gegenoffensive erobert das Fort, das die Deutschen kampflos räumen. Fort Vaux, das Symbol für die Niederlage.

Ebenso wird Douaumont, das mehrmals noch den Besitzer wechselte, am 24. Oktober von einem marokkanischen Eliteregiment mit drei Bataillonen genommen. Nur 50 deutsche Soldaten bieten ihnen Widerstand.

Der Kampf im Norden zwingt Falkenhayn das Unternehmen "Gericht" abzubrechen. Vier Tage vor Weihnachten verläßt der letzte deutsche Soldat das Schlachtfeld um Verdun. Das Konzept der Obersten Heeresleitung (OHL), den Gegner durch den massenhaften Einsatz von Menschen und Material "ausbluten" zu lassen, war gescheitert. Es hatte beim Kampf um Verdun rund 700.000 Tote gefordert. Verdun wird zum Symbol für die deutsche Niederlage

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By Martin Kronenberg und Michael Kurmann

-- MartinKronenberg
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