time. love. creativity. death. spirit.
Liebe – eine Definitions-Bestandesaufnahme
Definition Liebe: Definition des Wortes «Liebe» in Wikipedia
In der Geschichte wurden diverse Arten von Liebe definiert:
(in alphabetischer Reihenfolge):
- Sexus [lat.]
bezeichnet die trieb- und körpergesteuerte Liebe im Gegensatz zu Eros.
«Dein Körper reizt mich. Du machst mich geil. Ich möchte mich mit dir hier und jetzt und sofort sexuell vereinigen. Wir wollen miteinander Sex haben.»
- Eros [griech.] entspricht der
Cupido [lat. xxxx bedeutet 'Begierde', 'Leidenschaft', 'Verlangen']
bezeichnet das psychologisch-geistige sinnlich-erotische Begehren.
Dieses Form von Liebe basiert auf körperlicher Anziehungskraft. Meist ist diese so schnell wieder vorüber, wie sie begonnen hat. Eine feste, dauerhafte Beziehung ist hier in den seltensten Fällen zu erwarten.
«Ich empfinde deine Nähe als aufregend schön. Ich möchte dir gern nahe sein, dein Haar, deine Haut spüren. Was dich freut, empfinde auch ich mit. Was dir Schmerzen bereitet, macht auch mich traurig. Es knistert zwischen uns.»
- Philia [griech. bedeutet 'aus Pflicht lieben']
bezeichnet die Freundesliebe, Liebe auf Gegenseitigkeit, die gegenseitige Anerkennung und das gegenseitige Verstehen
«Es ist schön mit dir, denn ich kann mit dir reden. Wir haben oft gleiche Ansichten. Wir wollen gemeinsam etwas unternehmen.»
- Agape [griech. agapan bedeutet 'sich zufrieden geben mit etwas' , aber auch 'jemanden mit Achtung behandeln, bevorzugen'] entspricht der
Caritas [lat. caritas bedeutet 'Wertschätzung', 'Liebe aus carus (=wert, teuer, lieb)']
bezeichnet die selbstlose und fördernde Liebe, auch die Nächsten- und „Feindesliebe“, die das Wohl des Anderen im Blick hat. In der Bibel bedeutet es ohne Ausnahme 'Gottes reine und göttliche Liebe'. Charakteristiken von Gottes Liebe: Agape ist die einzige bedingungslose, einseitige, befreiende, auf andere zentrierte Liebe, die es gibt.
«Ich will mit dir durch dick und dünn gehen. Ich sorge für dich. Ich bleibe dir treu. Wir wollen uns gegenseitig helfen.»
- Stoika [griech.]
bezeichnet die Interessenliebe, die Liebe zu einem Hobby oder einer Tätigkeit.
- Ludus [lat. für 'Spiel']
bezeichnet die spielerisch-sexuelle Liebe.
Sie basiert auf dem Spiel mit all seinen Facetten, mit Täuschungsmanövern, Eifersüchteleien etc. In der Regel zeigen die Partner kein großes Verantwortungsbewußtsein gegenübereinander.
- Mania
bezeichnet die besitzergreifende, stürmische, süchtige, krankhafte Art der Liebe. Der manisch Liebende wird von starken Antrieben bestimmt - das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Zuwendung seitens der geliebten Person ist unstillbar.
- Pragma [von griech. pragma: 'Wirksamkeit', 'Tun']
bezeichnet die auf Vernunftgründen basierende eher pragmatische, unterkühlte Form der Liebe. Der pragmatisch Liebende sucht sich seinen Partner nach einer gedanklichen "Checkliste" aus, der die von ihm gewünschten Eigenschaften aufweist. Die zweckmäßige, praktische Liebe, bei der es um eine kluge Verbindung geht, die den sozialen, ökonomischen und emotionalen Bedürfnissen entspricht.
- Storge [griech.] bedeutet Wärme und Zuneigung. Eine Liebe die sich langsam, ohne Verrücktheiten aufeinander zubewegt. Storge entspringt der Freundschaft. Es ist die beständige Form der Liebe.
Wenn man die Liebe nach der Art des Liebesobjektes definiert,
lässt sich die Liebe auch folgendermassen einteilen:
- Selbstliebe: Selbstliebe wird in der Regel als die Voraussetzung zur Fähigkeit zum Lieben und zur Nächstenliebe angesehen, wobei nach Auffassung von Erich Fromm Selbstsucht Selbsthass bedeute. Selbstsucht äußere sich in der Liebe durch besitzgieriges Interesse. Fromm behauptet, dass zu starke Selbstlosigkeit keine Tugend sei, sondern ein Symptom, durch das unbeabsichtigter Schaden entstehen könne. Pathologische Selbstliebe wird als Narzissmus bezeichnet.
- Partnerliebe: Die geschlechtliche Liebe kann in gegengeschlechtliche (Heterosexualität) und gleichgeschlechtliche Liebe (Homosexualität) unterschieden werden, und findet oft in Liebesbeziehungen Ausdruck, für die in heutigen europäischen Kulturen das Ideal der Partnerschaft, vermischt mit dem ehemals höfischen Ideal der romantischen Liebe, betont wird. Eine besondere Rolle nimmt in vielen Gesellschaften die eheliche Liebe ein, die oftmals Exklusivität für sich in Anspruch nimmt (siehe Monogamie). Nicht auf exklusiven Zweierbeziehungen beruhende Liebesmodelle (Polygamie) spielen in außereuropäischen Kulturen und in den letzten Jahrzehnten auch im Westen („Polyamorie“) eine größere Rolle.
- Familiäre Liebe: Neben der partnerschaftlichen Liebe sind insbesondere die Liebe zwischen (engen) Verwandten (Vaterliebe, Mutterliebe, Kindesliebe) und die Freundesliebe in menschlichen Gemeinschaften von größter Bedeutung.
- Nächstenliebe: Die Nächstenliebe gilt im Sinne von Religion und Ethik primär den Bedürftigen, während die Philanthropie sie zur allgemeinen Menschenliebe ausdehnt (vgl. Menschlichkeit). Die Feindesliebe ist eine im Neuen Testament auf Feinde bezogene Nächstenliebe, die oft als christliche Besonderheit gilt, aber in abgeschwächter Form auch in anderen Religionen vorkommt. Noch weiter geht das Konzept der „Fernstenliebe“.
- Objekt- und Ideenliebe: Insbesondere in jüngerer Zeit ins Zentrum gesellschaftlicher Begriffe gerückt sind auch „Tierliebe“ oder die „Liebe zur Natur“. In der weitesten sprachlichen Auslegung „liebt“ man seine Hobbys oder Leidenschaften und kann diese dann auch als Liebhaberei oder Vorlieben bezeichnen. Auch Ideale können demnach geliebt werden, etwa durch den Begriff „Freiheitsliebe“ dargestellt, aber auch Zugehörigkeiten wie Vaterlandsliebe (Patriotismus). Diese Vorlieben können bis hin zu Fanatismus gehen, der Begriff Fan wird aber heutzutage auch für nichtfanatische Formen der Bewunderung, Verehrung bzw. Anhängerschaft verwendet.
- Gottesliebe: Eine besondere Rolle nimmt die Gottesliebe ein, in ihrer allgemeinen Form die Liebe zu einem Gott oder mehreren Göttern bzw. spirituellen Entität.
- "Objektlose Liebe": Liebe als Grundhaltung benötigt für christliche Mystiker wie Meister Eckhart kein Objekt. Liebe wird hier als bedingungsloses öffnen verstanden. Der Philosoph und Metaphysiker Jean Emile Charon bezeichnet diese „universale“ Liebe gar als „Finalität der Evolution“ und „Selbsttranszendenz des Universums“.