Definition: Der Panslavismus bezeichnet eine Bewegung des 19./20.Jahrhunderts, die das Ziel hatte, alle slavischen Völker kulturell und politisch zuvereinigen. In Russland entstand dann der eigentliche machtpolitische Panslavismus. Russland wollte die Macht über alle slavischen Länder erlangen.
Tschetschenien
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Tschetschenien
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1) Abstract:
Unter der Herrschaft des Zaren Alexanders breitete sich Russland zu einem immer mächtigeren Staat aus. Bis im Jahre 1864 konnte sich Tschetschenien immer vor einer Übernahme durch Russland schützen. Der machtpolitische Panslavismus, der die Ausdehnung Russlands zur Folge hatte, machte jedoch auch vor Tschetschenien nicht halt. Und so wurde Tschetschenien stark unterdrückt und den Bürgern wurden viele Rechte entzogen.
2)Die Grundidee des Panslawismus wurde nie umgesetzt, Russland hat nur seine Macht erweitert.
Der politische Panslawismus verlangt die Vereinigung aller slawischen Völker in einem großen Reich. Diese Idee konnte nicht umgesetzt werden, das Land für das Reich wurde jedoch erobert und gehört jetzt zu Russland.
Dort wo es umgesetzt worden ist, spielt heute das eigene Nationalgefühl eine größere Rolle als die panslawistische Grundidee. (z.B. bei derTrennung der Tschechoslowakei; dem Zerfall des jugoslawischen Staates, von Russland und der CSSR).
Es gibt dennoch intensive Bindungen zwischen slawische Völkern, die vermutlich auf den Panslawismus zurückzuführen sind. Das militärische Nichteingreifen Rußlands in den Kosovo-Konflikt, zeigt jedoch deutlich, dass die Idee des Panslawismus heute an Bedeutung verloren hat, da andere Werte und wirtschaftliche Beziehungen bzw. Abhängigkeiten die heutige Zeit bestimmen.
Konfliktentwicklung zwischen Tschetschenien und Russland:
In Folge der Sicherung des Russischen Imperiums wurde Tschetschenien, wegen ihrer strategisch wichtiger Lage im kaukasischen Krieg (1711-1864) unterworfen.
Seitdem war Tschetschenien ein Bezirk innerhalb der Russischen Föderation und wurde 1922 autonom. Die russische Sprache beherrscht das gesamte öffentliche Leben. Die Bevölkerung ist gespalten in zwei völlig unterschiedliche Kulturen.
1990 entstand die tschetschenische Nationalbewegung für Selbstbestimmung. Das Jahr darauf stürzte die Regierung der Tschetscheno-Inguschischen Republik. General D. Dudajew, ein Führer in der tschetschenischen Nationalbewegung wurde zum Präsidenten Tschtscheniens gewählt. 1991 hatte es sich allerdings unter Präsident Dudajev aus dem Republiksverbund mit Inguschetien gelöst und einseitig seine Unabhängigkeit erklärt. Tschetschenien wurde Mitglied der
UNPO.
Der erste Tschetschenien-Krieg vom November 1994 bis August 1996 endete mit einer Niederlage der russischen Truppen und der Übereinkunft, sich innerhalb von fünf Jahren auf den zukünftigen Status Tschetscheniens zu einigen. Nach kurzer Entspannung spitzte sich die Lage wieder zu, besonders als tschetschenische Kämpfer 1999 in das benachbarte Dagestan eindrangen. Nach Bombenanschlägen in Moskau und anderen russischen Städten, die angeblich von tschetschenischen Terroristen begangen wurden, griff Russland Tschetschenien Anfang September 1999 erneut an.
Beide Seiten erklärten, dass eine Einigung erreicht werden kann, obwohl in den wichtigsten Fragen Uneinigkeit besteht. Russland betont, dass Tschetschenien ein Bestandteil der Russischen Föderation bleibt.
3) Die Folgen des Panslawismus für Politik & Wirtschaft
Von der Eroberung Tschetscheniens profitierte die Wirtschaft Tschetscheniens ersteinmal, da sie noch sehr rückständig war. Die Hauptideen des Panslawismuses wurden jedoch nicht umgesetzt und ein einheitlich slawisches Reich wurde nicht gegründet.
Russland wurde kommunistisch und Tschetschenien wurde zentralistisch von Moskau aus regiert. Wie andere Regionen hatte die Wirtschaft Tschetscheniens mit Monokulturen und einseitiger Rohstoffschürfungen zu kämpfen. Was eine Abspaltung von Russland, wegen der Abhängigkeit erschwert.
Die Wirtschaftsprobleme und kulturellen Unterschiede rufen bei der Bevölkerung das Verlangen nach einer eigenen, unabhängigen Nation hervor.
Heute sind Politische Unruhen und terroristische Akte Tagesordnung.
*Aktuelles Beispiel
Geiseldrama in Moskauer Theater
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ElisabethHuber - 30 Oct 2002