Der Autor, der diese Novelle verfasst hat, heisst Gottfried Keller. Die Novelle wurde 1873 geschrieben. Sie wird in drei Abschnitte unterteilt. „Der Schmied seines Glückes“ handelt von John Kabys, ein Mann von fast vierzig Jahren, der sein Glück selbst in die Hand nehmen will und sich so reich und glücklich machen will. Als ihm das gelungen ist, verpfuscht er es sich aber selbst und kommt am Schluss eher durch Zufall zu einem glücklichen Leben.
Im ersten Abschnitt handelt es davon, dass er schon als Jüngling die Gabe hatte, selbst für sein Glück zu sorgen. So hat er kurzerhand seinen Vornamen Johannes in das Englische John umgewandelt, da dies edler klang. Später wandelt er seinen Nachnamen Kabis in Kabys um. Er will sich ein eigenes Geschäft aufbauen und will eine Frau wegen ihres Nachnamens heiraten, da in dieser Zeit zwei Nachnamen als nötig galten um einen guten Betrieb aufzubauen. Doch als er erfährt, dass die Frau in Wahrheit ganz anders heisst lässt er sie einfach fallen. Er eröffnet ein Rassiergeschäft und erfährt durch Zufall, dass er der letzte Nachkomme des edlen Geschlechtes Kabys ist, welches er sich wegen einer seiner Launen aneignete. So tritt er eine Reise zu seinem neuen, entfernten Verwandten an. Keller schrieb:“{...}, dass jeder der Schmied seines eigenen Glückes sein müsse, solle und könne,{...}1)Dies tut John auch ohne Umschweife und findet somit sein Glück, vorerst.
Im zweiten Teil stösst er auf seinen alten, entfernten Verwandten und dieser glaubt ihm jedes Wort seiner gut ausgedachten Geschichte. Sein alter Verwandtet will ihm ein enormes Vermögen vermachen aber es kommt zu einem Streit und er wird aus dem Testament gestrichen. John hat sich vorerst sein Leben gut zurecht gebogen und es schien sich alles zum Guten zu wenden. Denn sein Verwandter hat selbst keine Nachkommen und will es nun sichern, indem er John zu seinem Adoptivsohn macht und sein Geschlecht, dass nicht Kabys ist, sondern Litumlei, da er nur mit denn Kabyssen Mütterlicherseits Verwandt ist. John kommt das wie gerufen. Ob er jetzt Kabys oder Litumlei heisst, ist ihm zimlich egal, Hauptsache, er führt ein angenehmes und geregeltes Leben. Aber es kommt so, wie es kommen musste. Der alte Litumlei galt als einer, der keinen Nachwuchs zu standebrachte. Aber als es eines Tages eine jüngere Freundin angelt, gebärt sie ihm einen Sohn. Somit braucht es John nicht mehr und er wird aus dem Testament gestrichen. Der Schmid soll sich aber weiter im Hause aufhalten und für die Erziehung des Kleinen sorgen. Doch John sieht das nicht so und fühlt sich hintergangen. Als er dann auch noch einen Streit mit Litumlei anzettelt und in Frage stellt, ob es wirklich dessen Sohn sei und ob seine Freundin vielleicht fremdgegangen sei, reicht es dem Alten und John landet auf der Strasse.
Im dritten Teil kehrt John Kabys oder auch Kabis in sein Heimatort zurück. Dort wurde er immer wegen seines Namens Kabis, auf Deutsch Kohlkopf, verspottet. Da er lange weg war begegnen ihm die Leute voller Misstrauen aber nach und nach gewinnt er dessen Vertrauen und sie beschaffen ihm einen Job als Nagelschmid. So erlernt er dieses Werk und wird schlussendlich doch noch glücklich. Diesmal überlies er sein Leben dem Schicksal und es wendete sich zum Guten. Nun stellt sich die Frage, ob man sein Leben selbst in die Hand nehmen sollte oder nicht. Geeignet wäre es wohl, man tut dies bis zu einem bestimmten Grad, aber man sollte auch einfach in den Tag hinein leben und gewisse Dinge dem Zufall überlassen.
1) Gottfried Keller, 1873 Die Leute von Seldwyla, 2.Teil, Parkland Klassiker ausgewählte Erzählungen, Stuttgard. S.283
-- PetraJenny - 29 Jan 2003