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-- UeliBrechbuehl - 30 Jan 2003
Der Verdacht
von FriedrichDuerrenmatt

Der krebskranke Kriminalkommissär Bärlach ist nach 2 Operationen auf dem besten Weg der Besserung. Während er aus Langeweile unzählige Zeitschriften durchstöbert, findet er im "LIFE" ein erschreckendes Bild eines SS-Arztes, welcher gerade dabei ist, ohne Narkose einen Menschen zu operieren. Der Doktor heisst Nehle und die Photographie, die ihn zeigt, stammt aus dem Konzentrationslager Stutthof bei Danzig. Beim alltäglichen Besuch von Dr. Hungertobel zeigt ihm Bärlach das Bild, worauf der Doktor wie vom Blitz getroffen schaut und kein Wort über die Lippen bringt. Nach langen Diskussionen verrät der Doktor, dass er den Verdacht habe, dieser "Nehle" sei sein Freund Dr. Emmenberger. Er merke es am Gesichtsausdruck und der Narbe, die dieser Nehle im Gesicht habe. Doch von der anderen Seite aus gesehen könne er es gar nicht sein, behauptet Dr. Hungertobel. Die Photographie zeige zu wenig, dass man eindeutig bestimmen könnte, wer die abgebildete Person sei. Hubertobel hat mit seinem Verdacht den Kommissär dazu angeregt, diese Sache genauer anzusehen. Bärlach legt sich mächtig ins Zeug und überlegt wie ein Mathematiker mit einem Philosophieabschluss.
Eines Nachts bekommt er illegalen Besuch von einem alten Freund. Nach ungefähr 7 Runden Wodka gehts dann zur Sache. Der Besucher, ein Mann, der im Konzentrationslager von Danzig war, wird ausgefragt. Nach wichtigen geklärten Dingen verschwindet der Besucher, genannt Gulliver, wieder.
Inzwischen ist sich der Herr Kommissär ziemlich sicher, dass auf dem Photo nicht Nehle, sondern Emmenberger abgebildet ist. Darum will er bald in Emmenbergers Spital eingeliefert werden. Dafür hat er einen guten Kollegen(Dr. Hungertobel), der ihm dazu verhelfen kann. Vorher braucht er aber noch eine "Rückendeckung", da er alleine gegen Emmenberger vorgeht, weil er pensioniert wurde. Also lässt er einen alten Kollegen antraben, genannt: Fortschig. Er ist der Leiter der einköpfigen Redaktion des Magazins "Apfelschuss". Kommissär Bärlach drückt ihm einen Zettel in die Hand und sagt, Fortschig solle diesen Bericht im Apfelschuss veröffentlichen. Natürlich gegen Gegenleistung. Als dann endlich alles klappt, liefert Dr. Hungertobel den alten Kommissär ins Spital "Sonnenstein" ein.
Da treffen die beiden auf Emmenberger. Ein Blick genügt und beide sind sich sicher, dass Emmenberger der abgebildete SS-Arzt auf der Photographie vom Konzentrationslager Stutthof ist. Doch nun nimmt es Bärlach alleine gegen den noch unwissenden Massenmörder auf, da Hungertobel zurück in seine Klinik muss. Zuerst gibt es ein gegenseitiges Verhör zwischen Kommissär Bärlach und Doktor Emmenberger. Dann wird unser Kommissär in ein komisches Zimmer geleitet. Es sieht mehr aus wie ein Zimmer, das einen mit der Zeit irre macht, anstatt die Menschen wieder gesund zu machen. Nach mermaligem Läuten kommt die Krankenschwester Kläri hereingerannt. Der Kommissär fragt, warum das Zimmer so komisch aussehe. Die Krankenschwester meint, dass die Klinik den Sterbenden alle Wünsche gewähre, somit auch das Aussehen des Zimmers. Bärlach ist entsetzt. Es sei eine Frechheit, dies zu behaupten, denn er habe nicht vor, heute, morgen oder in diesem Jahr zu sterben. Daraufhin die Schwester:" Doch. Hier wird nur gestorben. Ausschliesslich. Ich habe noch niemanden gesehen, der die Abteilung drei verlassen hätte. Und Sie sind auf der Abteilung drei, da lässt sich nichts machen. Jeder muss einmal sterben." (S.98).
Am nächsten Morgen kommt die hübsche Frau Doktor Marlok zu Besuch. Bärlach weiss, dass er jemanden für sich gewinnen muss und erzählt der hübschen Frau alles über Emmenberger. Dr. Marlok jedoch lacht nur. Sie wisse das alles, sagt sie. Dann hält sie dem Kommissär eine stundenlange Predigt, warum sie alles weiss und wann und wo usw. Dem Kommissär kommts langsam komisch vor. Er ist inmitten von Zürich in einem Spital, der Chefarzt ist ein Massenmörder, der sogar hier in der Schweiz nur Operationen ohne Narkose durchführt, aber niemand vom Krankenhauspersonal scheint dies zu interessieren. Bärlach bemerkt, dass er in einem modernen Konzentrations- oder Vernichtungslager ist. Der gefangene Kommissär kommt damit nicht klar und beginnt zu schreien. Die Ärztin lacht und verlässt ihn. Er schläft ein.
Als er wieder erwacht, schaut er sich um und ehe er sich's versieht steht Emmenberger in der Tür. Nun werden dem Kommissär seine Spielregeln erklärt. Dass heisst dem Kommissär wird nur die einzige Spielregel erklärt, die es gibt: Er wird in 7 Stunden sterben. So siehts aus. Der Folterknecht Emmenberger will ihn ohne Narkose operieren. Dem Kommissär bleiben also noch 7 Stunden, bis er wortwörtlich unters Messer kommt. Ihm bleibt nichts anderes übrig als zu warten. Er wartet und wartet. Doch nach schnell vergangenen sieben Stunden kommt nicht der Teufel in Person durch die Tür, sondern der liebe, alte Gulliver. Er zückt diesmal einen Kartoffelschnaps und erzählt, Emmenberger wäre tot und in wenigen Stunden käme Hungertobel, um ihn abzuholen.
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