Vergleich Husserl / Sartre :
Die einzelnen Positionen:
Husserl:
Er geht von einem sicheren Standpunkt aus, d.h. man sieht etwas, kann aber nicht eindeutig beweisen, dass es das wirklich gibt, da aber unsere
ErKenntnis wirklich ist, ist dies ein sicherer Standpunkt.
Man versucht dieses Objekt zu beschreiben und zwar möglichst subjektiv,
IntentionaliTaet ist dabei ein wichtiger Begriff.
IntentionaliTaet: Eine Eigenschaft bestimmter Geisteszustände, durch die diese sich auf Gegenstände oder Angelegenheiten in der Welt richten oder beziehen, d.h. durch Intentionalität gelangt man zu Sinnesdaten, welche wir dann, mittels Denken verarbeiten.
Doch das, was wir über eine Sache denken, bezweifelt Husserl, denn es könnte ja ein Vorurteil sein!
Das Bewusstsein, ist ein zweiter wichtiger Punkt bei Husserl. Für ihn ist das Bewusstsein, kein passives Vernehmen, sondern ein zielgerichteter Akt, ein An-Sich. Durch Gegenstandskonstitutionen im Bewusstsein, entwickelt sich, so Husserl, ein Zeitbewusstsein, aus welchem man dann die soziale Welt konstruiert.
Die Wahrnehmung zählt also ebenfalls als ein aktiver Prozess, in dem sich das Subjekt (der Mensch) die Welt erschliesst. Die Struktur der Gegenstände ist dabei nicht eindeutig festgelegt, aber auch nicht vollkommen willkürlich. Auf diese Weise überwindet die Wahrnehmung den Dualismus von Körper und Geist.
Sartre:
Er behauptet, dass der Mensch zur Freiheit verurteilt ist, d.h. er muss in jedem Moment seines Lebens Enscheidungen treffen die ihn als Mensch sehr beeinflussen und verändern können und so ist er allein verantwortlich für sein Leben.
VerAntwortung: ethische Verpflichtung eines Menschen zum Tun oder Unterlassen und zum Einstehen für sein Tun oder Unterlassen.
Dem menschlichen Leben jedoch, kommt von aussen keinen Sinn zu, es bildet ein Bruch im fugenlosen Sein des Nichts, also muss sich der Mensch engagieren am Tun der Welt, um seinem Leben einen Sinn geben zu können.
Der Mensch an sich, ist auch nicht vorgegeben (keine Essenz), er hat nur eine Existenz, deshalb muss er sich selbst entwerfen, indem er die Vergangenheit negiert und die Zukunft entwirft.
Er ist ein Für-Sich, sieht aber andere Menschen als An-Sich, da sie nur eine Momentaufnahme sind.
Vergleich:
Bei beiden Philosophen, muss sich der Mensch die Welt selbst erschliessen, jedoch aus unterschiedlichen Gründen.
Bei Husserl dadurch, dass er alles aktiv wahrnimmt und bei Sartre weil er zur Freiheit verurteilt ist und sich daher durch Engagement die Welt selber erschliessen muss, weil sein Sein sonst sinnlos ist.
Ein Unterschied zwischen den beiden besteht in der Existenz des Menschen. Husserl geht davon aus, dass der Mensch schon immer besteht, während Sartre den Menschen als in die Welt geworfen sieht und er erst mittels Denken richtig entsteht, d.h er kommt als "Gerüst" auf die Welt und baut dann dieses mittels Denken und sich engagieren aus. Eine Essenz hat der Mensch nach Sartre jedoch nicht!
Fazit:
Im Prinzip, haben die beiden Philosophen ähnliche Ansichten. Ein grosser Unterschied ist aber dieser, dass sie die Existenz des Menschen verschieden sehen, dadurch entwickeln sich dann auch die Ideeen einwenig anders.
Bei beiden, ist der Mensch aber verpflichtet sich zu engagieren und aktiv zu sein, denn dies kann sich nur positiv auf sein Sein auswirken.
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ElianeMorf - 19 Nov 2002