Existenz- und Seinsphilosophie. Der E. will die Abstraktion des Denkens wieder an die konkrete Selbst- und Welterfahrung des einzelnen Menschen zurückbinden. Das Bewusstwerden dieses eigenen Selbst vollzieht sich in existentiellen Grenzsituationen wie Angst, Schuld, Tod. Zu den Hauptvertretern zählen Kierkegaard, Jaspers und Heidegger (Ontologie). In Frankreich steht der Begriff "existentialisme" für Philosophien, die im Gegensatz zum Essentialismus die Vorrangigkeit des Seins vor dem Wesen annehmen. In "Das Sein und das Nichts" erklärt Sartre die Vorgängigkeit der Existenz vor der Essenz damit, dass der Mensch zuerst existiert, sich begegnet, in der Welt auftaucht und sich danach definiert.
Text aus: "Geschichte der Philosophie", © 2000 Könemann Verlagsgesellschaft mbH -- LenaMueller - 19 Nov 2002 Das Symbol für ein existenzielles, integriertes Selbst ist der Zentaur (siehe KenTauren) -- MarcPilloud - 16 Dec 2002 Danke für den Hinweis. Eine Verknüpfung der Existenzphilosophie mit der Mythologie wäre sowieso in vielfacher Hinsicht interessant gewesen. Im Februar werden wir die Philosophie Geschichte abschliessen und uns verstärkt in thematische Diskussionen vertiefen können. Vielleicht kommen wir dabei einmal auf die Kentauren, Antigone usw. zu sprechen. -- PhilippSchaufelberger - 16 Dec 2002