Inflation
Definition:
Inflation meint eine Erhöhung des Preisniveaus über längere Zeit oder eine Abnahme des Geldwertes, gemessen an der Entwicklung des Landesindex der Konsumentenpreise(LIK, er misst die Preisveränderung eines repräsentativen Korbes von 1050 Gütern und Dienstleistungen, die von Haushalten zu Konsumzwecken gekauft werden.). Die Inflation ist das Gegenstück zur Deflation.
Ursachen:
Die Inflation lässt sich durch drei theoretische Ansätze erklären.
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Der monetaristische Ansatz: Wenn dem Volk zum Beispiel mehrere Tonnen Geld geschenkt wird, dann können diese monetaristen Gelderhöhungen zur Inflation führen, denn die Leute würden mit diesem Geld Güter und Dienstleistungen konsumieren was zur überhöhten Nachfrage und somit zur allgemeinen Preiserhöhung führt. Daraus folgt die Geldentwertung.
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Die Nachfrageinflation: Hier wird der Nachfrageüberschuss als Ursache für die Preissteigerung angesehen. Eine Zunahme des Konsums, der Nachfrage nach Investitionsgütern, der Nachfrage des Auslands oder der Staatsausgaben können höhere Preise auslösen. Allerdings muss eine Erhöhung der Geldmenge vorliegen damit dieser Prozess der Nachfrageinflation nicht zusammenbricht.
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Die Angebotsinflation: Hier werden die Preissteigerungen auf höhere Produktionskosten und Gewinnaufschläge zurückgeführt. D.h. man versucht die höheren Rohstoff- o. Produktionskosten auf die Preise und somit die Konsumenten zu übertragen, was wieder zur Preissteigerung führt.
Folgen:
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Die Inflation führt zu ungerechten Einkommens- und Vermögensverteilungen.
Gläubiger sind die Hauptverlierer, denn ihre Forderungen(z.B. Geld) nehmen mit der Inflation ab. Auch Kleingläubiger und Rentner leiden unter der Inflation, denn ist die Inflationsrate grösser als der Zins auf dem Sparbuch so nehmen ihre Ersparnisse fortlaufend ab. Zu den Gewinnern gehören die Schuldner, denn ihre Schulden werden kleiner. Auch verliert Geld im Gegensatz zu Sachvermögen real an Wert.
- Durch die Instabilität des Geldes während der Inflation leidet die Funktion des Geldes als Recheneinheit, denn aufgrund der grossen Preisschwankungen können keine Preisvergleiche gemacht werden, was zu einem Durcheinander der Preissignale führt und somit auch die Allokationsfunktion verloren geht.Es kommt zu Marktverzerrungen und Effizienzverlusten, wodurch auch das Wachstum und der Wohlstand einer Volkswirtschaft leidet.
Bekämpfung:
- Durch eine
Verringerung der Güternachfrage. Da die Inflation ein monetäres Problem ist, muss eine restriktive (einschränkende) Geldpolitik als Schlüsselgrösse aufgefasst werden. Dabei existieren die Probleme der Wirkungsverzögerung (Es kann bis zu drei Jahren dauern!), der Rezessionsgefahr (Die gesamtwirtschaftliche Aktivität nimmt ab, wodurch Einbrüche auf dem Arbeitsmarkt stattfinden können.),der Indexmechanismen und der regulierten Preise.
- Durch die Angebotsökonomie. Hiernach soll eine
Erhöhung des Güterangebots durch eine Senkung der Steuern ein positiver Angebotsschock ausgelöst werden und die preissteigerung beendet werden.
Die Inflation am Beispiel Deutschland von 1914 - 1923
Zusammenhang von Inflation und Deflation
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SaschaNlabu - 02 Mar 2003