-- AliceSchmid - 12 Feb 2003 -- AngelikaScholze - 12 Feb 2003

GEORGIEN / KAUKASUS

Die Kurden

Einleitung

Die Kurden, deren Herkunft umstritten ist, sind das größte Volk der Erde, das niemals einen eigenständigen Staat besessen hat, diesen Wunsch jedoch heute stärker denn je hegt. Die Landschaft, die sie bewohnen, wird Kurdistan genannt. Das Volk wohnt u.a. im südlichen Teil von Georgien und des Kaukasus(Aserbaidschan). Genaue Schätzungen der kurdischen Bevölkerungszahlen sind schwierig und daher umstritten.

Religion

Die Kurden wandten sich bereits im 7. Jahrhundert dem Islam zu und sind zu etwa 75% Sunniten, der überwiegende Rest Schiiten, einige Aleviten. Trotzdem weichen ihre Stammes- und Familientraditionen und ihre örtlich praktizierten religiösen Bräuche zum Teil erheblich vom Islam ab.

http://www.christliche-mitte.de/themen/islam/schiiten.htm http://www.drehscheibe.org/leitfaden-artikel.html?LeitfadenID=170

Allgemeines

Geschichtlich werden die Kurden als Nachfahren der indoeuropäischen Stämme betrachtet, die sich im Gebirge niederließen, wo sie noch heute siedeln. Zwar sind die Kurden traditionell Nomaden und Viehzüchter, heute leben jedoch die meisten Kurden in Städten und größeren dörflichen Siedlungen. Das kurdische Volk befindet sich nach innen und außen fortwährend im Kampf. In den vergangenen Jahren haben viele Menschen in den Aufständen und Unruhen ihr Leben verloren.

Sprache

Die Kurden haben ihre eigene Sprache, Kurdisch. Kurdisch gehört zur indo-europäischen Sprachfamilie und gehört neben dem Persischen, Afghanischen und dem Beludischen zur Gruppe der iranischen Sprachen. Mit dem Arabischen und dem Türkischen ist Kurdisch nicht verwandt. Innerhalb des Kurdischen gibt es auch verschiedene Dialekte.

In kurdischer Sprache werden seit dem 10. Jahrhundert schriftliche literarische Werke verfaßt. Die kurdische Sprache ist eine lebendige und reiche Sprache, die sich trotz aller Unterdrückung und Verbote, denen sie ausgesetzt war, bewahren konnte.In der Türkei zum Beispiel ist die kurdische Sprache heute immer noch verboten. Die Zahl der in Kurdisch schreibenden Dichter, Schriftsteller und Forscher geht in die Hunderte. In kurdischer Sprache sind zig Wörterbücher und Grammatiken verfaßt worden. Auch die kurdische Folklore ist sehr reichhaltig.

Musik, Trachten

Die Musik ist ein wichtiger Bestandteil in der kurdischen Kultur. Sie drückt diese Kultur aus. Kultur und insbesondere die Musik ist nicht überall gleich, da sie abhängig ist von Ort, Zeit und Form menschlichen Lebens, (z.B. Gesellschaftsformen). Daher ist die kurdische Musik besonders von Bedeutung für ihr Volk. Bestimmte Wörter wie "Vaterland", "Ehre" und "Boden" haben für die Kurden durch geschichtliche und gesellschaftliche Zusammenhänge verschiedene Bedeutungen.

http://www.youth-pel.de/youth-pel/reise_kultur_musik.htm http://www.youth-pel.de/youth-pel/musik_kurdisch.htm

Es gibt viele kurdische Trachten, die sich in Details wie dem Turban und dem Gürtel und der Namensgebung von Ort zu Ort unterscheiden. Meistens besteht die Tracht der Männer jedoch aus einer weiten Hose und einer speziellen Weste. Die Tracht der Frauen heißt cilik, sie besteht aus einer weiten Hose (awal-kird) und einer Bluse (keras) oder einem langen Gewand. Darüber wird eine Weste (sochma) getragen.

http://www.youth-pel.de/youth-pel/reise_kultur_trachten.htm

Die Bergjuden

Einleitung

Erwähnungen über den Aufenthalt von Juden im Kaukasus finden sich bereits schon im Talmud, doch wann genau sich die ersten Juden im Kaukasus niederliessen, lässt sich bis heute nicht mit Sicherheit sagen. Gemäss verschiedenen Legenden sollen die ersten Juden bereits in frühester Zeit, vermutlich durch Salmanassar von Assyrien (722 v.Chr), bzw. nach der Zerstörung des Reiches Juda durch Nebukadnezar (686 v.Chr) in den Kaukasus gekommen sein.

Allgemeines

Die jüdische Bevölkerung im Kaukasus, welche um die Jahrhundertwende etwa 57.000 Personen zählte, bestand aus zwei elementaren Gruppen: Den eingeborenen kaukasischen Juden und den Einwanderern aus dem europäischen Russland. Die kaukasischen Juden ihrerseits, teilten sich auch noch in zwei Gruppen auf, nämlich die georgischen Juden und die Bergjuden. Die Bergjuden wohnen im Gebirge, hauptsächlich in den Bezirken Dagestan, Baku (Republik Aserbaidschan), Terek und Gandscha. Die Bergjuden der Republik Dagestan leben dort schon seit langer Zeit und halten sich für Nachkommen der 10 Stämme Israels. Es sind grosse, kräftige und malerisch aussehende Menschen, die Landwirtschaft, Viehzucht und das Lederhandwerk betreiben. Zusätzlich betätigen sie sich auch noch in der Seidenzucht und im Handel. In alter Zeit lebten sie in eigenen Dörfern, heute mischen sie sich auch vermehrt unter die nichtjüdische Bevölkerung. Sei halten jedoch an ihrem Glauben fest und sind stolz daruaf, Juden zu sein.

Religion

Die Bergjuden waren in vielen Gebräuchen, Sitten und auch im Aberglauben stark von ihrer Umwelt beeinflusst. Gemäss dem Bericht eines aus Baku stammenden jüdischen Russen, wurde jedoch das traditionelle jüdische Leben in seinem Geburtsort nicht vernichtet, da die deutsche Wehrmacht nicht bis hierher gelangte. Auch in der ganzen Sowjetzeit versuchte man, irgendwie jüdisch zu leben, genauso, wie auch die Musliem in diesem Gebiet nach ihren Traditionen lebten. Man feierte Sabbat, ging zur Synagoge und las in der Tora. Zur Pessach-Zeit baute jede Familie ihren Sukkot und man beging dieses Fest traditionell, mit allem was gemäss der jüdischen Überlieferung dazugehörte.

http://www.hagalil.com/golem/diaspora/kaukasus-d.htm

Sprache

Die Bergjuden sprachen einen alten iranischen Dialekt, der über Jahrhunderte die Sprache der Bergjuden war, heute jedoch fast ausgestorben ist. Unter Stalin wurde die Sprache "Tat" genannt, die Juden selber hatten keinen Namen für sie. In anderen Gebieten sprachen die Bergjuden andere Dialekte, die heute jedoch auch so gut wie ausgestorben sind. Andere Quellen bezeichnen die Sprache der "Gorskiye Yevreyi", der Bergjuden, als jüdisch-tatisch. Diese Sprache wurde in verschiedenen Alphabeten geschrieben, erst im romanischen, dann im kyrillischen und erst zuletzt im hebräischen Alphabet. Heute sprechen die Bergjuden die Sprache ihres jeweiligen Landes, ihren Dialekt und meistens sind sie auch noch des Russischen mächtig.

Kultur

Die Bergjuden kleiden sich gewöhnlich wie die übrigen Kaukasier und unterscheiden sich auch äusserlich kaum von den übrigen Bewohnern der Region. Zu ihrer Tracht gehört gewöhnlich ein Schwert, das sie sogar beim Besuch des Gottesdienstes nicht ablegen. Während ihrer Gottesdienste tanzen die Jungen und Männer fröhlich mit der Tora und sprechen Gebete und Hymnen mit einer seltsamen Melodie, während die Frauen von der Galerie aus zu sehen.

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