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-- JacquelineRufener - 04 Feb 2003

Jeremias Gotthelf

eigentl.: Albert Bitzius, geb. 4.10.1797 Murten/Katon Freiburg, gest. 22.10.1854 Lützelflüh/Kanton Bern.

Gotthelf stammte aus einer alten Berner Beamten- und Pfarrersfamilie. Nach Besuch des dortigen Gymnasiums (1812-1814) erhielt er eine theolog. Ausbildung auf der Berner Akademie (bis 1820). 1821 verbrachte er ein Semester in Göttingen und machte anschließend eine Reise durch Norddeutschland - seine einzige »Auslandserfahrung«. Danach war er zunächst Vikar beim Vater in Utzenstorf, dann in Herzogenbuchsee/Kt. Bern. Der Eintritt ins geistl. Amt ist zgl. der Beginn einer starken pädagog. Tätigkeit, bes. auf dem Gebiet der Schulbetreuung und Lehrerausbildung, wobei sich Gotthelf, der sich politisch am (nicht radikalen) liberalen Flügel exponierte, bald in einen Streit mit den Behörden verwickelte. 1824 wurde er als Vikar an die Kirche zum Hl. Geist in Bern berufen, 1831 auf die gleiche Stelle in Lützelflüh im Emmental, wo er ab 1832 als Pfarrer wirkte. 1833 heiratete er (drei Kinder).

Durch die Verfassung von 1831, die für Geistliche das Verbot polit. Betätigung aussprach, wurde seinem Engagement ein abruptes Ende gesetzt. Als eine Art Kompensation war Gotthelf zunächst auf der Ebene des Erziehungs- und Armenwesens energisch bemüht, die allg. Volksschule durchzusetzen; als großes Vorbild wirkte Pestalozzi. In die Zeit nach 1834 fallen seine schriftstellerisch-publizistischen Anfänge. Aus einer volkspädagog. Aktion gegen den Alkoholismus gingen Gotthelfs erste Versuche in der Kurzerzählung hervor. 1841-1844 übernahm er die Redaktion des »Neuen Berner Kalenders«. Nach der Amtsenthebung als Schulkommissär 1845 infolge seiner Kritik am bernischen Erziehungsdepartement und überhaupt seiner zunehmend krit. und konservativen Einstellung zu Staat und Gesellschaft wegen wurde Gotthelf zu einem immer unbequemeren Zeitgenossen; in seinen späteren Werken ist ein satir. oder düsterer Grundton unüberhörbar.


Werke u.a.

1837 Der Bauernspiegel

1838 Die Wassernot im Emmental

1838 Wie fünf Mädchen im Branntwein jämmerlich umkommen

1839 Leiden und Freuden eines Schulmeisters

1841 Wie Uli der Knecht glücklich wird

1842 Die schwarze Spinne

1843 Elsi die seltsame Magd

1844 GeldundGeist

1844 Wie Anne Bäbi Jowäger haushaltet und wie es ihm mit dem Doktern geht

1846 Der Geldstag

1847 Käthi, die Großmutter

1847 Jakobs, des Handwerksgesellen, Wanderungen durch die Schweiz

1849 Uli, der Pächter

1850 Die Käserei in der Vehfreude

1850 Das Erdbeeri Mareili

1851 Zeitgeist und Berner Geist

1852 Barthli der Korber

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/autoren/gotthelf.htm
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