Bedeutung der Flagge:
Die Flagge von Kalmykien ist ein einfarbiges gelbes Grundtuch, in dessen Mitte sich das kalmykische Staatssymbol befindet. Dieses ist eine weiße Lotosblüte innerhalb einer blauen Scheibe. Das gelbe Grundtuch ist ein Hinweis auf den Reichtum des Landes an Bodenschätzen, und Blau ist die historische mongolische Farbe.
Die Republik Kalmykien bildet seit 1959 ein autonomes Territorium innerhalb Russlands. Kalmykien erstreckt sich auf einem Gebiet von 76 100 km² zwischen der unterer Wolga und der Manytschniederung. Die Hauptstadt der autonomen Republik ist Elista. Die Einwohnerzahl von Kalmykien beträgt 328'000. Das Land besteht grösstenteils aus Trockensteppe und Halbwüste und hat auch einige Salzseen. Die Hauptwirtschaftszweige sind Viehwirtschaft, sowie Ressourcen, v.a. Erdgasvorkommen.
Die kalmykische SteppeDie Kalmyken waren Teil der mongolischen Völker und nahmen als Untertanen Dschingis Kahns auch an seinen Kriegszügen teil. 1608 bat ein Teil des kalmykischen Adels den russischen Zar um Aufnahme unter seine Oberherrschaft. Ihre Eingliederung in Russland zog sich jedoch über ein halbes Jahrhundert hin und kam erst 1657 zum Abschluss, nachdem die Kalmyken sich bereit erklärt hatten in der russischen Armee Dienst zu leisten. In den Steppen an der an der unteren Wolga entstand ein Kalmyken-Kahnat, das bis 1771 existierte.
Nach Beendigung des Bürgerkrieges wurde 1920 am Unterlauf der Wolga ein Kalmykisches Autonomes Gebiet eingerichtet, das 1935 den Status einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (Kalmykische ASSR) erhielt.
1943 wurden die Kalmyken auf Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets unter Kalinin kollektiv des Heimatverrats (angebliche Kollaboration mit den Deutschen) beschuldigt und in östliche Regionen der UdSSR deportiert. Ihre Autonome Republik wurde aufgelöst. Erst zu Beginn des "Tauwetters" nach Stalins Tod wurde 1957 unter Chruschtschow die Kalmykische Autonomie wiederhergestellt - zunächst als autonomes Gebiet, ein Jahr später dann erneut als autonome Republik.Der Ausdruck "Kalmyke" ist turksprachigen Ursprungs und bezeichnete zunächst diejenigen Gruppen, die den Islam ablehnten (und dem Buddhismus anhingen). Die Kalmyken übernahmen es als Selbstbezeichnung erst im 18. Jh.. In kultureller und sozialer Hinsicht haben die Kalmyken vieles mit den Nomadenvölkern Zentralasiens gemein.
Der Buddhismus setzte sich bei fast allen mongolischen Völkern als Religion durch, so auch bei den Kalmyken an der Wolga. Der Buddhismus prägte die Kultur, das Geistesleben und die Sprache der Mongolen nachhaltig. Dadurch drangen tibetische Fremdwörter in die mongolischen Sprachen und Dialekte ein.
Das Kalmyksiche gehört, wie beispielsweise das Khalkha, zur mongolischen Gruppe der Altaischen Sprachfamilie. Den altaischen Sprachen fehlen das grammatische Geschlecht, Artikel und Präpositionen. Sie verfügen über eine große Vielfalt an Vokalen, aber eine nur dürftige Auswahl von Konsonanten.
Das Kalmykische umfasst zwei Dialekte, das Torgutische und das Derbetische. Sie ist geprägt durch viele Kehllaute und fremdartige Betonungen. Die Sprache ist jedoch inzwischen in ihrer Existenz bedroht, denn nach der russischen Volkszählung von 1989 gibt es nur noch 156'386 Sprecher des Kalmykischen, bzw. Angehörige der ethnischen Gruppe. Nur noch wenige Kinder lernen die diese seltene Sprache. Allerdings ist seit Beginn der 90er Jahre eine zunehmende Bewegung für die Wiedergeburt der kalmykischen Kultur und Sprache zu erkennen. Traditionelle Volksfeste werden wieder offiziell begangen und die Beziehung zur buddhistischen Welt wiederhergestellt.
Die Kalmyken brauchten seit dem 12. Jh. die alte kalmykische Schrift, die von oben nach unten geschrieben wurde. 1924 wurde sie jedoch von einer "Reformkommission" durch das Kyrillische ersetzt. 1930 wurde das kyrillische Alphabet durch das lateinische ersetzt, was jedoch nur bis 1938 andauerte. Seither gebrauchen die Kalmyken ein Alphabet das auf der Basis des Kyrillischen beruht.
Heute wird die alte Kalmykische Schrift immer noch von den Oriaten, die in dem autonomen Gebiet Xingjian-Uighur in China leben, gebraucht.
Die heutige Kalmykische Schrift Catherine und Christine