Theokrit

Theokrit, griechisch Theokritos, (um 310 bis ca. 250 v. Chr.), griechischer Dichter. Mit seinem Werk begründete er die bukolische Dichtung (Schäferdichtung).

Theokrit wurde in Syrakus (Sizilien) geboren. Einige Zeit lebte er auf der Insel KoS und am Hof des ägyptischen Königs PtoleMaeus II. in AlexandriA, wo er der Pleias, einer Gruppe alexandrinischer Dichter, nahe stand. Erhalten sind 30 Eidyllia (Idyllen) und 24 Epigramme, die ihm zugeschrieben werden, wobei jedoch die Echtheit einiger dieser Werke von Experten angezweifelt wird. Bei zehn der Eidyllia handelt es sich um Schäferdichtungen und Idyllen, andere haben das städtische Leben oder Themen aus der Mythologie zum Inhalt, wobei Theokrit das Repertoire seiner Vorgänger, das er offenbar sehr gut kannte, spielerisch zu integrieren verstand. Vorbilder waren sizilianische Volkslieder und realistisch-drastische Mimen von Autoren wie SoPhron. Als Meister dichterischer Techniken pflegte Theokrit einen lebendigen und graziösen Stil. Dabei besticht die Darstellung durch Humor und Ironie und verrät eine subtile Beobachtungsgabe des Verfassers. Selbst die Idealutopien des Landlebens werden so ein ums andere Mal wieder ironisiert und relativiert. Theokrit beeinflusste mit seiner Verskunst nicht nur die Griechen MoSchos und BioN, sondern auch den römischen Dichter VerGil, der mit seinen Eclogae (Eklogen) die bukolische Dichtung in die lateinische Literatur einführte. Theokrits Wirkung manifestierte sich auch in den Schriften europäischer Dichter späterer Epochen, insbesondere in der Schäferdichtung des Barock und Rokoko. Als Übersetzer tat sich u. a. Eduard Mörike hervor.

Quelle: www.encarta.de

-- MichaelWyss - 12 Dec 2002
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