Zusammenfassung
Der von den 10.000 in Nepal lebenden Tibetern praktizierte
LamaIsmus ist eine Verbindung aus
MahayanaBuddhismus und der vorbuddhistischen
BonReligion. Der Buddhismus kam im Jahre 632 n.Chr. nach Tibet und vermischte sich mit der
BonReligion, die den Glauben an Geister, Dämonen und Naturgötter beinhaltet. Auch heute sind diese Elemente noch deutlich an den Wandbildern in den tibetischen Klöstern und in anderen Darstellungen zu erkennen. Der Lamaismus ist eine ausgesprochene Mönchsreligion. Die leitenden Mönche der Klöster werden meist auch als Inkarnation verstorbener geistiger Lehrer verehrt.
Bis zum 15. Jh. lag die Ausübung der Religion in den Händen der Rotmützen, denn es gab noch
kein hierarchisches System mit Dalai Lama und Panchen Lama an der Spitze. Erst durch eine Reformationsbewegung der Gelbmützen wurde diese Hierarchie eingeführt.
DalaiLama und
PanchenLama teilen sich die weltliche und geistige Macht, die sich aber immer mehr auf den Dalai Lama konzentriert.
Die Tibeter nehmen ihre Religion sehr ernst.
Astrologie spielt bei Geburt, Namensgebung, Beerdigung eine wichtige Rolle, und das Horoskop wird dazu immer von einem Lama erstellt.
Wichtigstes Werkzeug zur Erlangung der Erleuchtung ist die Meditation und die Kenntnis der Tantras, der heiligen Bücher. Der Lamaismus hat sehr viele Meditationstechniken und -methoden entwickelt.
Hilfsmittel bei verschiedenen Meditationen sind die Mantras und Mandalas. Mantras sind "Formeln von Sanskritwörtern oder -silben, die im Klang das Wesen einer bestimmten Gottheit, Eigenschaft oder Macht ausdrücken". Das bekannteste ist: Om mani padme hum.
Mandalas sind Bilder von Gottheiten oder ihren Symbolen. Bei allen Meditationen geht es letzten Endes um das Erkennen der eigenen Projektionen und der Lösung aus ihnen und nicht um das Erkennen eines übernatürlichen Wesens, eines Gottes.