Trotz der Bedeutung einer gesicherten Lebensmittelversorgung für die "Kriegsmoral” fehlten auch in Deutschland bis Kriegsbeginn entsprechende Planungen und Vorbereitungen für einen längeren Krieg. In Erwartung eines schnellen Sieges wurden selbst die normalen Nahrungsmittelvorräte schon in den ersten Kriegsmonaten verbraucht. Erst nach dem Scheitern des Schlieffen-Plans versuchten staatliche Behörden auf Reichs- und auf Länderebene, steuernd in die Erzeugung und Verteilung von Lebensmitteln einzugreifen. Extrem schlechte Ernten und die Folgen der britischen Seeblockade führten zunächst zur Festlegung von Höchstpreisen für Lebensmittel und nur wenig später zu deren umfassender Rationierung. Die miserable Versorgung mit Lebensmitteln erreichte 1916/17 im "Kohlrübenwinter” einen dramatischen Höhepunkt. Während des Ersten Weltkriegs starben in Deutschland rund 750.000 Menschen an Unterernäherung und an deren Folgen. Trotz Frauen- und Kriegsgefangenenarbeit konnte die Arbeit der Männer welche im Krieg waren nicht ersetzt werden und es führte zu einer Nahrungsmittelknappheit.Um die Ernährung der einkommensschwachen Bevölkerungsschichten auf einem noch vertretbaren Preisniveau zu gewährleisten, wurden im Oktober 1914 staatlich festgelegte Höchstpreise für Brotgetreide eingeführt.
Lebensmittelknappheit: http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/wirtschaft/versorgung/index.htmlKein kriegführendes Land hatte Vorbereitungen für einen langen Krieg getroffen. Als die von den Entente-Staaten durchgesetzte Seeblockade zu einer spürbaren Verschlechterung der Lebensmittelversorgung in Deutschland führte, wurden 1915 Rationierung und Zwangsbewirtschaftung von Nahrungsmitteln eingeführt. Einen Höhepunkt erreichte die Versorgungskrise im Winter 1916/17: Die Kartoffelernte lag nur bei 50 Prozent des durchschnittlichen Ertrags. Als Ersatz für das Grundnahrungsmittel wurden rationierte Kohl- bzw. Steckrüben ausgegeben.Aufgrund fehlender Arbeitskräfte, Kunstdünger und Zugtieren fiel auch die Getreideernte um 50%.Zwischen 1914 und 1918 über 750.000 Menschen an Hunger und Unterernährung.
Kohlrübenwinter: http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/kriegsverlauf/steckrue/index.html -- NicoleLuetolf,SaschaNlabu- 20 Jan 2003