In nahezu sämtlichen Ländern des Deutschen Reichs existierte vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 eine Politische Polizei zur Bekämpfung staatsfeindlicher Bestrebungen. Eine ausdrücklich als geheime Staatspolizei bezeichnete Organisation schuf Hermann Göring am 26 April 1933. Das geheime Staatspolizeiamt war 1936 nominell Göring unterstellt. Nach seiner Ernennung zum „Chef der deutschen Polizei“ im Juni 1936 zentralisierte Heinrich Himmler schliesslich die verschiedenen Politischen Polizeien der Länder. Unter die Zuständigkeit der Gestapo fiel die systematische Bekämpfung von tatsächlichen oder vermeintlichen politischen Gegnern des Nationalsozialistischen-Regimes. Vor allem die Kommunisten und die Sozialdemokraten wurden in Schutzhaft genommen. Das heisst sie wurden gefangen genommen. Ende Juli 1933 befanden sich 26’000 Menschen in Schutzhaft. Die Gestapobeamten konnten die Geständnisse der Häftlinge auch durch Folter erzwingen. Sie wurden während der NS-Diktatur in Konzentrationslager gehalten. 1944 beschäftigte sie Rund 32'000 Beamte. Auf die Stadt Essen, mit 650'000 Einwohner, entfielen lediglich 43 Gestapobeamte. Das war allerdings nur möglich, weil man ein ausgedehntes Überwachungssystem besass.
Von Benjamin von Matt, Dominik Sieger, Marco Trüssel