Monopol
Einführung
Geschichte:
Monopole gab es seit der frühesten Zeit des Tauschverkehrs. In den europäischen Territorialstaaten waren vom 13. bis zum 19.Jahrhundert die bedeutendsten Monopole privilegierte Unternehmungen (z.B. Handelskompanien) und staatliche Betriebe. So waren z.B.: Salz, Tabak, Zündhölzer, Branntwein oft Staatsmonopol. Während mit der Ausweitung des Welthandels und der Durchsetzung des Liberalismus viele alte Monopole abgebaut wurden, entwickelten sich seit dem ausgehenden 19.Jahrhundert neue Monopole in den Kartellen.
Definition:
[griechisch »Alleinverkauf«], Marktform, bei der das Angebot in einer Hand (Monopolist) vereinigt ist (Angebotsmonopol). Die entsprechende Marktform auf der Nachfrageseite heißt Monopson (Nachfragemonopol).
Gegenpole: Im Gegensatz zu den Monopolen, stehen die
OligopoL e. Bei dieser Marktform treten eine beschränkte Anzahl von Anbtietern und Nachfragern auf dem Markt auf. - Ebenfalls ein Gegenpol zu den reinen Monopolen ist die
VollkommeneKonkurrenz. Die Marktform der vollkommenen Konkurrenz kommt aber genau so selten vor wie die reine Monopolform.
Beispiele: Monopole sind meistens im Besitz der öffentlichen Hand. In der Schweiz gibt es noch sehr viele Monopole im Vergleich zu den Ländern der EU. So zum Beispiel in den Bereich: Eisenbahn, Post, Elektrizitätswerke, Gas, Wasser usw.
Hauptteil
Das Wichtigste in einem kurzen Überblick:
Wenn auf der Angebots- und Nachfrageseite viele Marktteilnehmer auftreten, aber jeder Anbieter beziehungsweise Nachfrager wegen der Marktunvollkommenheit eine monopolähnliche Position einnimmt und sich innerhalb bestimmter Grenzen wie ein Monopolist verhalten kann, spricht man von monopolistischer Konkurrenz.
In der Wirtschaftstheorie hat als Erster A.A. Cournot die Monopolpreisbildung mathematisch analysiert. Der »cournotsche Punkt« auf einer Preis-Absatz-Funktion bestimmt die gewinnmaximale Preis-Angebotsmenge-Kombination und damit den maximalen Gewinn eines Monopolisten.
Die Wirkung von Monopolen blieb in der Volkswirtschaftslehre umstritten. Während liberale Richtungen die von Monopolen ausgehende Störung des Wettbewerbs betonen, wird in der Konjunktur- und Wachstumstheorie eine positive Wirkung der Monopole auf technischen Fortschritt und Stabilität des Wirtschaftswachstums behauptet. Um der Monopolisierung zu begegnen, setzt die Wirtschaftspolitik Maßnahmen wie Kartellverbot, Fusionskontrolle, Missbrauchsaufsicht ein.
Man unterscheidet natürliche (Rohstoff-)Monopole, wirtschaftliche Monopole aufgrund von Verträgen (z.B. Kartelle), rechtlich gesicherte Monopole (Patente, Außenhandelsmonopole), Monopole aufgrund alleiniger Verfügungsmacht über Produktionsfaktoren und -verfahren sowie aufgrund spezifischer Produktdifferenzierung. Bei den Finanzmonopolen und Staatsmonopolen behält sich der Staat die Herstellung und/oder den Vertrieb einer Ware vor. Hier einige Beispiele:
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- Elektrizitätsmonopol: Der Strompreis ist für die einheimische Wirtschaft ein grosses Handicap:Schweizer Unternehmen blättern für Elektrizität jährlich 5 Milliarden Franken hin, die europäische Konkurrenz zahlt für die gleiche Menge Energie gemäss Berechnungen des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse rund 1,6 Milliarden Franken weniger. Der Grund ist, dass in den meisten EU-Länder die Strommonopole reihenweise fallen oder schon bereits abgeschafft worden sind. In der Schweiz ist die Elektrizitätswirtschaft immer noch monopolistisch organisiert, das heisst, es herrscht kein Wettbewerb in diesem für die Wirtschaft so zentralen Bereich. Nur in einem offenen Strommarkt können die Betriebe zwischen Verschiedenen Anbietern auswählen und mit entsprechenden Verhandlungen Vorteile erzielen.
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- Post: Damit die Post ihre Dienstleistungen im Bereich der Grundversorgung anbieten kann verfügt sie über ein Monopol, die sogenannten reservierten Dienste. Die Post hat heute das alleinige Beförderungsrecht für Briefsendungen und Pakete bis zu 2 kg. Aus diesen reservierten Diensten kann die Post ihre anderen Aktivitäten querfinanzieren. Die EU hat in den neuen Richtlinien bereits beschlossen, ihre Grenzwerte weiter zu senken.Die erwähnten Grenzwerte der reservierten Dienste sind wesentlich höher als die heute gängigen Grenzwerte in Europa.
Preisbildung beim Monopol:
Im Gegensatz zur vollkommenen Konkurrenz, hat der Monopolist die Möglichkeit die Marktsituation sogar zu beeinflussen. Erhöht der Monopolist sein Angebot, so muss er die Preise senken, weil er sonst ein Teil seiner Ware nicht verkaufen kann. Generell verkauft der Monopolist seine geringe Menge zu einem hohen Preis, weil dem Käufer nur ein Angebot, nämlich jenes des Monopolisten, zur verfügung steht.
Das Gewinnmaximum beim Monopolisten:
Der Erlös einer zusätzlichen verkauften Einheit ( = Grenzerlös) ist nicht gleich dem Preis, weil er die bisher abgesetzte Menge in Zukunft zum tieferen Preis verkaufen muss. Der Grenzerlös ist beim Monopolisten geringer als der Preis. Die Bedingungen für die Gewinnmaximierung des Monopolisten lautet:
Grenzerlös = Grenzkosten
Existiert
VollkommeneKonkurrenz, so wird eine grössere Menge zu einem niedrigeren Preis auf dem Markt umgesetzt als bei der Monopolsituation. Was für Monopole gilt, gilt auch für Kartelle.
Siehe auch:
Kategorien:
KategorieVWLBegriffe
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JossenMichael - 27 Nov 2002
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EdyWermelinger - 27 Nov 2002
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MichelleWyss - 16 Jan 2003
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ElisabethHuber - 16 Jan 2003