Rezession


Definition: Als Rezession wird ein Abschwung der Gesamtwirtschaft bezeichnet. In der klassischen Definition spricht man dann von einer Rezession, wenn die Wirtschaft zwei Quartale hintereinander ein negatives Wachstum zeigt. Oft werden Rezessionen von fallenden Aktienkursen begleitet. Allgemein ist jedoch festzustellen, dass die darauffolgende Erholung der Kurs meist vor der realwirtschaftlichen Erholung stattfindet. Dieser "Vorlauf" der Börse beträgt in etwa sechs bis neun Monate. Die Steigerung der Rezession wird als Depression bezeichnet.

Rezession: relativ kurze und leichte Abschwächungsphase des KonjunkturzykluS. Sie beginnt am oberen Wendepunkt der Konjunkturwelle, an dem die Hochkonjunktur in den Abschwung übergeht. Die Rezession ist gekennzeichnet durch einen Rückgang von Produktion, Investition und Beschäftigung. Durch Lohnverminderungen geht die Nachfrage nach Konsumgütern und damit deren Absatz zurück. Die Wachstumsrate des VolkseinkommenS sinkt. Der Konjunkturzyklus bewegt sich auf den Tiefstand (DepressioN) zu.

Die moderne Theorie unterscheidet nochmals zwischen zwei Ausprägungsformen des Abschwungs: Rezession bedeutet dabei lediglich, dass die Wachstumsrate des Volkseinkommens sinkt. Sinkt das Volkseinkommen absolut, wird diese Phase als Kontraktion bezeichnet. Gerade in Industrieländern, in denen man sich, wie in der Bundesrepublik Deutschland, an ein stetiges Wachstum des BruttosozialproduktS gewöhnt hat, versteht man unter Rezession eine Abschwächung des Wachstums, die maximal bis zur Stagnation führt. Die anhaltende Arbeitslosigkeit und die Diskussion um die Erneuerung der sozialen Sicherungssysteme zeigen jedoch, dass eine Rezession gerade in wachstumsverwöhnten Industrieländern ernst genommen werden muss.

Der Staat versucht durch seine KonjunkturpolitiK größere Konjunkturschwankungen zu vermeiden oder zumindest zu dämpfen. In Rezessionsphasen wird häufig versucht, die Investitionstätigkeit der privaten Unternehmen und des Staates anzuregen. Die Meinungen über eine geeignete WirtschaftpolitiK in Rezessionszeiten gehen – wie auch die gegenwärtige Diskussion zeigt– weit auseinander. Zu den hehren Zielen der Konjunkturpolitik gehört es, Vollbeschäftigung anzustreben sowie Preisstabilität, eine ausgeglichene Zahlungsbilanz und – nach Möglichkeit– ein angemessenes Wirtschaftswachstum zu erreichen (siehe MagischesVierecK).

Wo spricht man von einer Rezession?

Es gibt verschiedene Definitionen. Die einfachste: Rezession ist, wenn die Wirtschaft während zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Minus liegt. Gemäss dieser Definition befand sich die Schweiz vom zweiten Quartal 2001 bis zum ersten Quartal 2002 in der Rezession. In den USA begnügt man sich indes nicht mit einem so mechanischen Ansatz.

Das National Bureau of Economic Research (NBER) entscheidet nach der Auswertung einer Vielzahl von Daten, wann das Land in einer Rezession steckt. Es definiert diese als «bedeutenden und anhaltenden Aktivitätsrückgang der Wirtschaft». Ob das NBER die Schweiz in einer Rezession sähe, ist unklar. Der Bund zieht es vor, von einer Stagnation zu sprechen.

US - Konjunkturzyklen, Expansionen und Kontraktionen(Rezessionen)


Was heisst «Potenzial-Wachstum»?

Unter Potenzialwachstum verstehen Ökonomen jenes reale Wachstum, das ein Land über längere Zeit durchhalten könnte, ohne dass es zu einer Überhitzung kommt. Je schneller Produktivität (aufgrund von technischem Fortschritt und Investitionen) und Beschäftigung wachsen, desto höher ist das Potenzialwachstum. In den USA dürfte dieses bei rund 3,5 Prozent, in der Schweiz bei knapp 2 Prozent liegen. Damit wird klar, warum die einfache Definition einer Rezession (siehe oben) nur beschränkt aussagekräftig ist: Wenn die US-Wirtschaft stagniert statt mit 3,5 Prozent zu wachsen, geht es den Amerikanern vergleichsweise schlechter, als wenn die Schweizer Wirtschaft stagniert.


eine etwas andere Geschichte: "Die Rezession"

Ein Mann lebte in einer großen amerikanischen Stadt. Er verdiente seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Hot Dogs am Straßenrand. Seine Ohren waren nicht besonders gut und deswegen hörte er nie Radio. Seine Augen waren nicht sehr gut und darum las er nie Zeitung und schaute nie fern.

Seine Hot Dogs waren wirklich gut und er stellte deshalb Schilder auf, um dies den Leuten mitzuteilen. Immer mehr Leute kauften bei ihm seine leckeren Hot Dogs. Deshalb bestellte er immer mehr Würstchen und kaufte bald einen größeren Herd. Schließlich brauchte er einen Helfer und fragte seinen Sohn, der an der Universität studierte.

Als der Sohn von den Plänen seines Vaters hörte, schlug er die Hände über den Kopf zusammen und rief: "Vater hast du denn nicht Radio gehört? Hast du nicht ferngesehen? Wir haben eine riesige Rezession! Alles geht vor die Hunde...".

Der Vater sagte daraufhin zu sich selbst: "Mein Sohn geht auf die Universität. Er liest Zeitung, er hört Radio, er schaut fern - er wird es ja wissen."

Also reduzierte er seine Bestellungen, nahm seine Reklameschilder herein und sparte sich die Mühe, seine Hot Dogs großartig anzupreisen.

Praktisch über Nacht brach sein Geschäft zusammen.

Einige Tage später sagte der Vater zu seinem Sohn: "Du hattest recht. Wir befinden uns wirklich in einer gewaltigen Rezession."


interesanter Assoziations-Link zu Rezession

-- ManuelBurkhardt - 17 Feb 2003
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